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Ayra und der See Eigenwerk
von Annl aus der Kategorie Geschichte - Unterhaltung

Geschichte
Wird immer ma weitergeschrieben .... also is auf jedenfall ne zu Ende!!!!
Erstellt:    24.08.2005 00:00
Geändert: 03.10.2006 18:58
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Es war ein schöner Herbsttag und Isabel war gerade auf dem Weg zum Grab ihrer besten Freundin, die durch einen Autounfall gestorben ist, als es anfing zu schneien. Na ja okay, so schön war der Dienstag auch nicht. Gerade eben schien zwar noch die Sonne, aber es war bitterkalt. Ihr fragt euch bestimmt, wieso Isabel an so einem Tag zum Friedhof ging, oder?!
Anna, ihre Freundin, wäre heute am 11.12., 17 Jahre alt geworden und Isabel, wollte zum Grab um ihre Lieblingskerze anzuzünden. Die mit dem Vanilleduft! Immer wieder wischte sich Isabel die Tränen aus den Augen, nicht nur wegen dem kalten Wind, sondern auch, weil sie es immer noch nicht fassen konnte, was am letzten Donnerstag passiert ist. Sie hatte sich gerade von Anna verabschiedet, als es auch schon geschah. Anna ist nach dem Kuss auf die Wange auf die Straße gelaufen, wo Franz mit seinem neuen Auto kam und sie frontal erwischte. Bei der Beerdigung am Samstag waren nicht gerade viele Leute da, nur ihre Eltern, Verwandten und ein paar gute Freunde. Franz war auch da, aber er sah teilnahmslos aus. Am Ende hatte er sogar ein Grinsen im Gesicht.

Isabel war ungefähr 12 Gräber vorher stehen geblieben und schaute zum Grab von Anna. Sie sah eine Kerze darüber schweben. Sie war sehr verwirrt und als sie sich die Augen gerieben hatte, war aber nichts mehr zu sehen. Sie ging langsam weiter und stellte sich am Ende des Grabes von Anna hin. So verharrte sie vielleicht eine halbe Stunde. Nach dieser Zeit musste sie sich immer wieder beherrschen um nicht in Tränen auszubrechen. Als es schließlich anfing zu dämmern, ging sie wieder nach Hause und ließ die Kerze stehen. Dort angekommen, aß sie noch eine Kleinigkeit, bevor sie in die Junge Gemeinde ging.


Inzwischen war es 19 Uhr und Lutz hielt wieder einen seiner langweiligen Vorträge. Alle schliefen fast ein, als Tobias Isabel fragte, wo Anna sei. Daraufhin schaute sie ihn entsetzt an und fragte ihn: „Du weißt nicht was passiert ist, oder?“ „Nee, hat sie sich ein Bein gebrochen?“ Als er nach dieser Aussage in Isabels Gesicht sah, war ihm klar, dass es um mehr ging. „Wie jetzt, sie liegt doch nicht etwa im Krankenhaus? Oh man, was hat sie da wieder angestellt?!“ „Nein Tobi, sie liegt nicht mehr im Krankenhaus! Aber wenn du Franz fragst, wirst du es wissen!“ „Wie jetzt? Was hat Franz damit zu tun?“ Inzwischen hatte Lutz seinen Vortrag beendet und alle die mit in der JG waren, hörten gespannt zu. Nach 2 Minuten nah Tobias sein Handy aus der Hosentasche und fing an eine SMS zu schreiben: „Hi Franz, weißt du was mit Anna ist? Isi hat gesagt du wüsstest was, aber sie will es mir nicht erzählen...Tobi“
Nach ungefähr 3 Minuten kam dann auch die langersehnte Antwort: „Hi Tobi, ja ich weiß mehr, Anna ist mir am Donnerstag ins Auto gerannt, hab sie nicht gesehen...Franz“ Durch den Raum ging eine bedrückte Stille, keiner konnte und wollte es glauben. Isi war es einfach zuviel. Sie ging.

Zu Hause warf sie sich weinend auf ihr Bett und schlief ein. Es dauerte nicht lang und sie fing an zu träumen. Sie war in einem Zimmer, dass ihr sehr bekannt vorkam. Es war das von Anna. Nach einer Weile bemerkte sie, dass hinter ihr etwas wimmerte! Sie drehte sich um und stellte mit Erstaunen fest: DAS IST ANNA! Sie wollte zu ihr, um sie zu fragen, was los sei, aber sie konnte nicht auf sich aufmerksam machen. Sie entschloss sich, Anna anzustupsen. Etwas ganz schreckliches passierte!...Anna zerfiel zu Staub! Aber er blieb nicht liegen sondern flog durch das Fenster nach draußen.
Ganz erschrocken machte sie einen Sprung rückwärts. Als Isi sich langsam wieder erholt hatte, ging sie zum Handy von Anna und fing an sich die Nachrichten durchzulesen. Eine war für einen gewissen Ivo, von ihm hatte Anna nie viel erzählt, aber ganz im Inneren spürte sie, dass Anna ihn sehr mochte. Als sie die SMS öffnete, kam der 2. Schock des Abends: „Hallo Anna, warst du nicht das hässliche, fette Etwas, dass in die 10a geht?“ Isi konnte es nicht fassen! Anna hatte nie etwas davon erzählt. Die SMS hatte sie gerade mal eine Stunde vor ihrem Unfall bekommen.
Sie las sich die Nachrichten weiter durch und bemerkte, dass diese nicht die Einzige dieser Art war. Sie konnte es nicht fassen, sogar Tobi, Frank und Franz hatten Anna so ähnliche Kurzmitteilungen geschrieben.




Sie hatte sich fest vorgenommen, alle zur Rede zu stellen, die derartige Nachrichten geschrieben hatten. Isabel konnte sich noch etwas umsehen, als ihr auffiel, dass sie jemand beobachtete!
Sie drehte sich um und sah Anna, aber irgendwie war sie sehr durchsichtig! „Isabel, was willst du in meinem ehemaligen Zimmer?“ „Anna, bist du es??...ähm......ich...ähm...ich bin hier nur ganz zufällig...ähm...!“ „So so! Nur gaaanz zufällig!...Nein, ich bin nicht mehr Anna, Ich heiße jetzt Maria und bin so was wie ein Engel!“ „Wie jetzt? Du bist...nein...du warst Anna!? Und weißt auch noch alles, was sie wusste?“ „Na ja, ich weiß so gut wie alles!“ „Was sind ihre Lieblingskerzen?!?“ „Natürlich die mit dem Vanillegeruch!“ „Stimmt...also...erzählst...du auch keine Geschichten!“ „Nein, übrigens die Kerze, die du am Grab gesehen hast, die hab ich dahin stellen wollen, aber dann kamst du!“ „Sag mal, kannst du mir sagen, was Anna von den Kurzmitteilungen gehalten hat und wie sie damit umgegangen ist?!“ „Ja, das kann ich, sie war...“

ring-ring-ring

„Isabel aufstehen, du musst zur Schule!“ Ihre Mutter stand im Kinderzimmer und hatte sich tief über sie gebeugt. „Jaaa!“, sagte Isabel enttäuscht und verschlafen.

Sie saß in der Schule und war gerade mit Mathematikaufgaben beschäftigt, als sie an den Traum zurückdachte: „Was hat das alles zu bedeuten?...Wieso hat sie bloß diese doofen Nachrichten bekommen und mir nichts gesagt?...Ich hätte ihr doch helfen können!...Liegt es an mir, dass sie einfach über die Straße gerannt ist?...Und was ist eigentlich das!?“ Sie hatte heute morgen unter ihrem Bett eine alte Feder gefunden, wahrscheinlich vom Traumfänger in Anna `s Zimmer. „Aber wie kommt die bloß in mein Zimmer, das gibt es doch gar nicht... ... ...aber wenn doch?!“

Inzwischen war es Samstag und Isabel hatte keinen einzigen Traum von Maria mehr gehabt. Sie war jeden Tag mit der Feder und einer Vanillekerze auf dem Friedhof, am Grab von Anna gewesen, um ihr die allgemeinen Geschehnisse zu erzählen. Aber eigentlich hatte sie nur gehofft, einmal auf Maria zu treffen. Stattdessen fand sie einen Zettel in Anna `s Handschrift mit dem Wort: „See“. Sie war sich sicher, dass er von Maria war. „Aber was hat Anna `s Tod mit der Feder und dem „See“ zu tun?“




Es war schon spät am Abend, als Isi ins Bett ging. Kaum eingeschlafen träumte sie auch gleich wieder. „Wo bin ich?“ „Beim See der Seelen“, kam ihr plötzlich in den Sinn. „Aber woher weiß ich das?“, dachte sie. „Weil du in mir drinnen bist! Ich bin ´s Anna! Ja du denkst ganz richtig! Nicht nur Maria, ist Ich...Nein, sondern auch du bist jetzt Ich!“ „Aber wozu das Ganze?“ „Du musst eine kleine Reise bestehen!“ „Reise?“ „Ja, ganz recht und wenn du sie bestehst, kannst du mich retten! Du...“ „Vor was dich retten?...Du....aber du...bist...doch...oder nicht...?“ „Ja schon. Ich bin tot, aber wenn du die Zeit bestehst, kannst du mich “wiedererwecken“...denke ich zumindest, da musst du Maria fragen, die kann dir das erklären! Also ich mach dann mal, im wahrsten Sinne, einen Abflug!...“
lach
„Annaaaa...haallooo? Bist du noch da? Was soll ich nur machen...?“ „Isabel?“ „Ja“ „Keine Angst, du bist nicht allein.“ „Wer bist du?“ „Na, ich...Maria!“ „Ach so!“ „Ja, nun zu deiner Reise. Du wirst eine fremde Welt kennen lernen und dort sowohl psychisch als auch physisch an deine Grenzen stoßen.“ „Okay, für Anna mach ich das! Wann geht’s los?“ „Von mir aus, jetzt gleich?!“ „Okay, einverstanden!“


"Na ja so schlimm kann es ja nicht werden“, dachte Isi. „Aber wo liegen eigentlich meine Grenzen?“ Sie war immer noch wie im Tiefschlaf, aber inzwischen war es schon 12 Uhr mittags, als ihre Mutter sie weckte.
„Komm aufstehen! Es ist doch schon spät!“ „Ja...nur noch ganz kurz.“
„Als sie nach 5 Minuten aus dem Bett stieg, bemerkte sie, dass ein Zettel neben ihren Füßen lag. Isabel hob ihn auf: „Du hast gesagt, dass du heute deine Reise anfangen willst. Gehe 13.30 Uhr auf den Jahrmarkt. Er hat schon geschlossen, ich weiß. Du setzt dich im Kinderkarussell auf das schwarze Pferd mit der roten Decke. Im Pferdekopf wirst du ein Loch vorfinden, da muss die Feder rein.“ Am Ende des Briefes stand noch:
„...gezeichnet deine Maria“







Es war 13.25 Uhr. Isabel stand am geschlossenen Eingangstor. Es war weit und breit kein Mensch zu sehen, also kletterte sie über den Zaun und ging auf das total kitschige Karussell zu. Sie setzte sich auf das beschriebene Pferd. Wie von Geisterhand fing das Karussell an sich zu drehen. Sie schaute auf ihre Uhr und sah, dass sie nur noch 10 Sekunden Zeit hatte. Isi zog die Feder aus der Tasche, zögerte aber kurz, weil sie nicht wusste was jetzt geschieht. Sie sah noch einmal auf die Uhr: 5 Sekunden! Sie zählte rückwärts: „5....4....“ Ihr schossen tausend Gedanken durch den Kopf. Sie sah sich mit 6 Jahren in einem Pool im Garten baden. „...3...2...“ Sie zögerte noch ein wenig, steckte aber dann die Feder in das Loch vom Pferdekopf.


Sie wachte unter einem wunderschönen Apfelbaum, auf einer tiefgrünen Wiese wieder auf. Die Sonne brannte ihr im Gesicht. Aber halt, der Himmel ist doch bewölkt. Sie schaute sich eine Weile um, aber es war weit und breit nichts weiter, außer einer schönen grünen Wiese zu sehen. Sie lief nach Süden, als sie auf einen Weg traf. Isi lief den Weg entlang und plötzlich stand sie inmitten der völligen Finsternis eines Waldes. Sie lief einen Schritt schneller als zuvor, da ihr das Ganze nicht so geheuer vorkam. Sie war noch nicht weit gekommen, als sie hinter sich ein komisches Geräusch hörte. Isabel blieb stehen und lauschte in die Dunkelheit aber sie vernahm keinen einzigen Laut mehr. Sie entschied sich weiterzugehen. Aber kurz darauf hörte sie erneut ein Kratzen...krrrr... Sie blieb nochmals stehen und drehte sich ein zweites Mal um.
Ihr stockte der Atem, aber nur aus völliger Erleichterung. Denn was sie da sah, war weder ein Minotaurus noch eine mannsgroße Spinne, sondern nur ein kleiner niedlicher Igel. Sie musste mit einmal laut loslachen.
Aber keine Sekunde später blieb ihr dieses einfach im Halse stecken.
Was sie dort sah, diese Gestalt, konnte sie einfach nicht in ein Wort zusammenfassen. Es war ein ganz in schwarz gekleideter Mann. Sein Gesicht unterschied sich nicht sehr von dem eines Menschen. Er hatte Augen, die sehr gütig aussahen. „Aber mit seinen Ohren stimmte etwas nicht“, dachte sich Isabel.







Sie waren ganz spitz und ein kleinwenig größer als normal. Der Mann hatte schwarzes, seidenes, langes Haar. Er war nicht sehr alt, vielleicht 20. Isi wich ein Stück zurück, sie wusste nicht genau was sie tun sollte. Aber ihre Intuition sagte ihr, dass sie vorsichtig sein sollte. Nachdem der Unbekannte noch ein Stück weiter auf sie zukam, machte sie kehrt und rannte so schnell sie konnte, weg. Kurz darauf drehte sie sich, immer noch rennend, um und sah.... direkt in die schwarzen Augen ihres Verfolgers.
Vor ihr lag ein Baumstamm quer über den Weg, aber sie bemerkte ihn erst, als sie schon fiel. Der Aufschlag mit der Erde war so hart, dass sie dachte auf Beton gefallen zu sein. Es dauerte keine Sekunde, bis sie bewusstlos war.


Isabel wachte in einem dunklen Raum auf. Sie lag auf einem schwarzen Metallbett. Das Zimmer hatte 2 große Fenster. Sie konnte annehmen, dass sie auf einem Berg sein musste, da sie die Schemen vieler Bäume sehen konnte. Trotz dem einfallenden Mondlicht, konnte sie nichts weiter im Zimmer erkennen. Es musste jedoch einen Kamin geben, da der Geruch von verbranntem Holz beißend in der Nase lag. Isi hatte ihr Zeitgefühl total verloren. Aber ihr kam es vor als säße sie bestimmt schon 3 Stunden auf diesem Bett.
Plötzlich drangen Schritte vom Flur herein, es dauerte keine Minute und die Tür wurde geöffnet. Es war mittlerweile schon hell geworden und Isi musterte die lange Gestalt, die in der offenen Tür stand. Es war die selbe Person wie die, die sie verfolgt hatte. Diesen schwarzen Haare und Augen waren unverkennbar. Erst jetzt bemerkte sie wie hübsch der Mann war, der vor ihr stand. Diesmal war er nicht in schwarz gekleidet. Er hatte eine grüne, aus schwerem Stoff bestehende Hose an. Sein Oberkörper war nackt, daher konnte Isi gut erkennen wie durchtrainiert dieser war. „Was... ?“, fragte Isi. „Ist gut. Du bist in Sicherheit, aber was um Himmelswillen willst du hier?“ „Wie... ?“ Isi war verwirrt, sie hatte sich, seit sie hier ist, noch nicht gefragt was sie hier genau suchte. „Ich weiß nicht...“ „Das war mir schon fast klar!“, unterbrach der Unbekannte sie wütend. „Bist du dir im Klaren, dass du gestorben wärst, wenn ich dich nicht gefunden hätte?!“ „Wi...wie...wieso?“ Sie war sich nicht sicher, was er meinte. „Dafür ist es jetzt noch zu früh! Ach übrigens, ich bin Culain, ein Elbe.“, erklärte er, „Aber ruh dich erst mal aus. Ich lasse dir heut Mittag etwas zu Trinken und zu Essen bringen. Willst du auch etwas zum Anziehen haben und vielleicht baden?“



„Aber ich habe doch...“ Sie sah an sich herab und bemerkte, dass sie gar nichts anhatte. Es war ihr unheimlich peinlich und auch Culain schien das zu merken, denn er nahm ihr Schweigen als ein „Ja“ an. Er machte auf dem Absatz kehrt und verließ das Zimmer.

Bis die Sonne im Zenit stand, verging nicht viel Zeit und es kamen drei Gestalten, ähnlich Culain, ins Zimmer. Der Vorderste brachte eine große Waschschüssel, die fast bis zum Rand mit Wasser gefüllt war. Die andren Beiden trugen Kleidung, Speisen und einen großen silbernen Krug voll Saft. Alle drei stellten schweigend ihre Sachen auf den Tisch – die große Waschschüssel daneben – und verließen das Zimmer.
Isabel wartete noch ein bisschen, stieg dann aus dem Bett und ließ sich in die Wanne gleiten. Das Wasser war angenehm warm und roch nach Seife. Es war ein Geruch der ihr total unbekannt vorkam, war aber nicht abstoßend, nein, ganz im Gegenteil sehr wohlriechend. In der Wanne lag auch eine kleine Holzbürste. Isabel nahm diese und schrubbte sich den ganzen Dreck vom Körper. Nach einer kleinen Ewigkeit stieg sie aus der Waschschüssel und nahm eines der großen Handtücher um sich abzutrocknen. Danach betrachtete sie eine Weile das weiße Gewand, was auf dem Tisch lag. Es war aus feinstem Stoff, keine Seide, aber trotzdem glitt es durch die Hand. Sie betrachtete es noch eine Weile und zog es dann über. Da das Zimmer keine Spiegel hatte, konnte Isabel sich nur durch die Fensterscheibe begutachten. Sie fühlte sich einfach herrlich. Das Kleid lag auf ihrer Haut, wie eine zweite Hülle. Es war knöchellang und wurde von einem silbernen Gürtel zusammengehalten. Auch er bestand aus diesem merkwürdigen aber sicher teurem Stoff.
Sie setzte sich auf einen der vier Stühle am Tisch und blickte auf den Teller. Das Essen war noch heiß, obwohl Isabel mindestens eine halbe Stunde mit Baden zugebracht hatte. Erst jetzt spürte sie ihren Hunger. Ihr kam es vor, als hätte sie eine ganze Woche nichts mehr gegessen. Es dauerte keine fünf Minuten und der ganze Teller war leer. Zuletzt trank sie noch den Becher Saft aus.
Aber das war nicht alles, was auf dem Tisch lag. Auch eine Kleine Truhe war darauf. Sie war aus purem Silber mit Diamanten und Ornamenten verziert. Isabel nahm dieses kleine Etwas in die Hand und suchte nach einem Hinweiß, was das hier war. Sie drehte die Schatulle um, aber auf der Unterseite stand nichts. Isi fuhr mit dem Finger über ein Ornament, welches mit vielen kleinen blauen Diamanten besetzt war. Und plötzlich, wie von Geisterhand; fingen diese an zu leuchten. Erschrocken stellte Isabel die Truhe wieder zurück auf den Tisch, aber es blieb nicht nur bei einem Leuchten: Die Truhe öffnete sich und ein Zettel kam SCHWEBEND zum Vorschein.




Die Papyrusrolle ging auseinander und ein silbern glänzender Text wurde sichtbar. „Sind heute nicht zu Hause. Sieh dich ruhig um. Erwarten dich zum Sonnenuntergang im Speisezimmer!“
Isabel nahm den Zettel und legte ihn behutsam wieder in die Kiste. Sie sah sich noch einmal im Zimmer um, bevor sie zur Tür hinaustrat. Trotz der Nachricht hätte sie erwartet sie verschlossen vorzufinden.
Isabel trat auf einen langen weißen Gang hinaus. Trotz das er keine Fenster hatte, war er lichtdurchflutet. In Abständen von 20 Metern befand sich eine Tür. Sie sahen alle gleich aus. „Wie soll ich da nur das Speisezimmer finden?“, dachte Isi.
In diesem Moment öffnete sich die Tür, an der sie gerade vorbeigegangen war. Trotz ihres kompakten, schwerfälligen Aussehens, öffnete sie sich komplett lautlos. Heraus trat ein kleiner und dünner Mann. Er war vielleicht 40 Jahre alt, hatte aber nicht die geringste Ähnlichkeit mit Culain. Sein Gesicht hatte zwar dieselben Züge wie die Menschen, aber irgendetwas war anders. Isabel vermochte es nicht zu sagen, aber sie würde bei der nächsten Gelegenheit Culain darüber fragen. „Hallo?“ ,fragte sie nach einem kleinen Moment des Zögerns. „Nein, tut mir leid, aber ich habe keine Zeit. Bin in Eile“, kam es schnell zurück. „ Aber ich wollte doch nur wissen wie ich zum Speisezimmer gelange!“ „3. Tür links“, waren seine Worte, bevor er, wie von einer Tarantel gestochen, in die nächste Tür verschwand. „Komisch“, dachte Isabel und machte sich auf die Suche nach der Ausgangstür.


Die Sonne blendete in ihren Augen. Der Gang war zwar hell gewesen, aber da draußen war es unbeschreiblich grell.
Wie schon vermutet lag das Haus weit oben auf einer sachte ansteigenden Hochebene. Es war riesig und lag nicht weit vom Abgrund entfernt. Auch wenn dieser nicht steil war, ging es trotzdem weit nach unten! Er war voll mit Blumen, Gras und Bäumen bewachsen. Isabel entdeckte eine lange dünne Treppe, die zwar aus Holz war, aber trotzdem etwas Wundervolles an sich hatte.
Unten im Tal war eine kleine Siedlung und die Häuser waren aus Holz gebaut wurden. Von der Neugierde gepackt, machte sie sich auf den Weg nach unten. Der Pfad war mit Rindenmulch bedeckt und an den Seiten standen alte, sehr hohe Bäume. Isabel kannte sich zwar in der Pflanzenwelt nicht gut aus, aber die Bäume erkannte sie als Linden.



Sie lief bestimmt eine gute Stunde durch den Wald, ehe sie das Dorf erreicht hatte. Unten angekommen, bemerkte sie erst jetzt, wie groß das Gebiet wirklich war. Die Häuser waren um ein dreifaches größer, als normale Einfamilienhäuser. Jedoch irritierte Isabel etwas, es war kein einziges Lebewesen mehr zu sehen. Auf den Weg hierher, hörte sie im Wald das laute Zwitschern der Vögel. Aber hier war kein Laut mehr zu vernehmen. Sie sah zwischen den Bäumen auch ab und zu einen Fuchs, der einen Hasen jagte, aber hier unten war niemand, kein Tier und auch kein einziger Mensch. Oder das was die da alle waren!
Isabel ging die einsame Dorfstraße entlang und sah sich einmal die ganzen Gebäude aus der Nähe an. In den Grundzügen sahen sie alle gleich aus, robust gebaut und Dächer aus Stroh. In den Fenstern waren keine Scheiben aus Glas, sondern aus Plaste und vor den Türen standen große Blumentöpfe voll mit den herrlichsten Pflanzen. Isabel hatte diese Blumen noch nie gesehen, und doch waren sie ihr vertraut und vermittelten das Gefühl von Geborgenheit. Wie eigentlich alles dort!
Beim nächsten Haus an dem sie vorbeikam, war ein riesiger Brunnen. Isi schaute sich noch einmal um und als sie wirklich sicher war, das keiner das war, setzte sie sich an den Steinrand des Brunnens. Diese Idylle war einfach fesselnd. Sie konnte am Ende nicht sagen wie lange sie dort gesessen haben mochte, aber irgendwann wurde es allmählich dunkel und sie machte sich wieder zurück zu dem Haus von Culain. In der Ganzen Zeit wo sie im Dorf gewesne ist hatte sie keinen andern gesehen und auch hier im Wald war es bis auf das Rauschen der Blätter, gefährlich still.
„ Ich an deiner Stelle, würde mich lieber beeilen. Es wird nämlich gleich unangenehm. . . Nun mach schon, erkennst du meine Stimme nicht? “ . . . „Wer bist du. . . zeig dich, oder “ „Oder was !“ , sagte ein Wesen, das Isabel total unbekannt vorkam. Es war ein Dunkelelf, einer der schrecklichsten Krieger überhaupt. „Los, mach schon. . . er wird nicht lang warten“ , sagte die fremde Stimme in ihrem Bewusstsein. Der Dunkelelf kam langsam und unaufhörlich auf sie zu. Ihr schossen auf einmal tausende von Gedanken durch den Kopf. Zum zweiten Mal in kurzer Zeit sah sie sich dem Tot näher als dem Leben. Und plötzlich stand sie in Mitten eines großen Kampes zwischen den Bewohnern des Dorfes und den Dunkelelfen. Sie hatte nicht die leiseste Ahnung wo sie auf einmal alle her kamen. Es war so als wären auf einmal alle Steine zum Leben erwacht. Links und Rechts neben sich sah sie Wesen sterben. Doch wie aus Zufall wollte sie keiner weiter verletzen. Überall spritze Blut und auf den Boden und verstümmelte Dunkelelfen lagen überall auf den Boden. Es war eine Schlacht, in der die Dunkelelfen keine Chance gegen die zahlenmäßig weit überlegenen Dorfbewohner. Und so schnell wie der Kampf begonnen hatte, so schnell war er auch wieder zu Ende. Auch wenn es grad eben noch vor Lebewesen gewimmelt hatte, standen jetzt nur noch Culain und Isabel an diesem Ort.




„ Das nächste Mal solltest du besser auf mich hören, wenn ich dir etwas sage!“, schrie sie Culain an. „Aber sie. . .“ „Schweig jetzt“, sagte er bestimmend. Er machte sich weiter auf den Weg zum Haus. Isabel wollte ihm folgen aber erst jetzt bemerkte sie, dass ihr linkes Bein verletzt war. Dies sah auch ihr Gastgeber und setzte sie kurzerhand auf seine Schultern, um sie nach oben zu tragen. Auch er war verletzt, kleinere Schnitte und Schrammen, aber die riesige klaffende Wunde oberhalb des rechten Auges sah gefährlich aus. Den Aufstieg schaffte der Elbe trotz dem Gewichtes von Isabel, ohne Probleme und das nicht einmal in zehn Minuten. Erst als sie wieder im Haus waren, setzte er sie ab. „Geh in dein Zimmer, Ellis kommt dann zu dir um sich um deine Verletzungen zukümmern!“, sprach er mit einem befehlenden Ton und verschwand, ohne ihre Einwände abzuwarten, durch die nächst beste Tür. Wütend weil sie Culain wie ein kleines Kind ansah, verlies auch sie den Flur durch die Tür, welche in ihr Zimmer führte. Um ihren Ärger kund zu tun ließ sie diese laut ins Schloss knallen.

Wieder im Zimmer angekommen, setzte sich Isabel aufs Bett und begann zu warten. Trotz ihrer ungerechten Behandlung, wie sie meinte, musste sie sich eingestehen, dass sie anfing Culain zu bewundern. Trotz seiner weit aus schlimmeren Verletzungen als die ihre, hatte er den Weg nach oben trotz ihres zusätzlichen Gewichtes in einem Buchteil der Zeit geschafft, den sie nach unten gebraucht hatte. Aber das hieß ja nicht gleich, dass sie ihn mögen musste! Dies war jedoch nur der unbedeutendste Teil ihrer Gedanken. Was ihr viel mehr zu schaffen machte waren diese Unheils verheißende Gestalten aus den sie Culain und die anderen Elben gerettet haben. Es waren nicht einmal die Dunkelelfen die ihr solche angst bereiteten, zwischen ihnen standen riesige echsenartige Männer. Diese Gestalten waren mindestens dreimal so groß wie Culain und sie hatten ein Ausdruck in den Augen, dass sie Angst hatte nur hinein zu schauen. Sie fragte sich ob so etwas Abscheuliches überhaupt Namen haben konnte. Aber ihr viel wieder ein Wort ein, was einer von Culains Männer zu den anderen geflüstert hatte: Mor’chuks.
In genau diesem Augenblick kam Ellis ins Zimmer. „Culain wird dir alles noch erklären. Aber jetzt zeig doch erst mal dein Bein her.“, sprach sie so gutmütig, als hätte sie die ganze Zeit ihre Gedanken lesen können. Sie war eine große, schlanke und sehr schöne Frau, aber sie war nicht mehr so jung, wie Culain. Isabel schätzte sich auf 45 Jahre. Ellis trat einen Schritt näher und lies vor Isabel nieder. Bei dieser Bewegung schwang ihr dunkelrotes Kleid mit und umschmeichelte ihre großartige Figur.



Sie nahm behutsam das verletzte Bein in die Hand. Isabel bemerkte gar nicht, dass diese Frau schon lange mit dem Heilen der Wunde angefangen hat. Sie beobachtete nur gespannt die alte Dame. Sie sah auch aus wie eine Elbe
und hatte dasselbe menschliche an sie wie Culain. „Aber kann es sein, das so eine alte. . . woher wusste sie eigentlich was ich denke. . . aber kann es sein. . . was ist wenn Culain doch mit ihr. . . aber er sieht doch noch so jung aus. . .“
„So fertig, ist wieder wie neu.“, unterbrach Ellis ihre Gedanken in einem schroffen Ton. Isabel betrachtete ihr Bein und bemerkte erst jetzt, dass es wirklich wie neu war! Die Verletzung war wie weggezaubert. „Aber. . .“ „Du brauchst dich nicht zu bedanken, dass. . . „“Nein wollte ich nicht, nein doch, danke. Aber eigentlich wollte ich was ganz anderes wissen. . . Wer. . . ähm. . . na ja. . . wer bist du ??“ „Ich dachte eigentlich Culain hat mich schon vorgestellt. . . Aber na ja, also ich bin Ellis“, antwortete sie gütig.
„Ja, er hat dich schon vorgestellt und mir deinen Namen genannt, aber nein ich meine wer BIST du?!“, fragte Isabel etwas irritiert. „Das wird dir mein Herr schon noch erklären, aber alles zu seiner Zeit!“, sagte sie und verließ das Zimmer mit ihren Gerätschaften.
Als sich Isabel nach einem Moment des Überlegens zum Fenster wand, sah sie, dass die Sonne schon fast hinter dem Berg verschwunden war. Sie machte sich also auf den Weg zum Speisezimmer, um nicht zu spät zum Abendbrot zu kommen. Sie ging durch den Flur und die Tür, die ihr der eine Mann gezeigt hatte.
Hinter der Tür lag ein riesiger Raum mit einem großen, dunklen Tisch. Culain saß an der einen Längsseite, ihr den Rücken zugewandt. Neben ihm war noch für eine weitere Person gedeckt. An den anderen Seiten des Tisches lagen noch vier weitere Gedecke.
„Komm ruhig zu mir“, wurde sie von Culain gebeten. Zur Untermalung seines Wunsches klopfte er mit einer Hand auf den freien Platz neben ihr.
Kaum das sie saß, traten die anderen Personen, unter ihnen auch Ellis, in den Raum. Alle hatten Silbertablette voll mit Speisen auf den Händen. Nachdem alles auf dem Tisch verstaut war, setzten sich die drei Männer und Ellis mit zu den anderen Beiden. Keine Sekunde später verfielen alle, außer Isabel, in eine Art hypnotischen Zustand. Auch Culain bewegte sich nicht mehr. Isabel sah sich in dem dunklen, nur durch Kerzen beleuchteten Raum um. Für eine Sekunde hatte sie geglaubt, das die Leuchter heller scheinen, aber dann war davon nichts mehr zu sehen. Sie versuchte alles was geschehen ist zu verstehen, doch dann öffneten alle zugleich die Augen und fingen an ihre Teller zu beladen. Isabel tat es ihnen gleich und spürte erst jetzt ihren wahnsinnigen Hunger. Auf dem Tisch standen die verschiedensten Speisen, von Suppe und Salat über etwas as aussah wie Wildschwein bis hin zu einem Kuchen mit Kirschen. Beim Essen sprach keiner der Sechs auch nur ein Wort.




Obwohl Isabel so viel Hunger hatte, aß sie nur wenig. Als alle mit dem Essen fertig waren, brachten dieselben Vier die leeren Platten raus, die sie auch schon rein gebracht hatten. Sobald Isabel nur noch mit Culain alleine war, bemerkte sie aus den Augenwinkeln, dass er sie ununterbrochen ansah. Keiner der Beiden sagte ein Wort. Erst als sich Isabel zu ihm umdrehte, fing er an mit sprechen: „Wie geht es deiner Mutter?“, war seine Frage. Isabel wusste im ersten Moment gar nicht was sie sagen sollte, so verblüfft war sie. Nach wenigen Minuten sagte sie einfach nur „Gut“. In den letzten Tagen war so viel passiert, dass sie sich langsam über gar nichts mehr wunderte.
Auch Culain merkte, dass das Mädchen etwas verunsichert war und wechselte das Thema. „ Ich hoffe du hast dich hier etwas eingelebt? Gefällt dir dein Zimmer?“, fragte er sie. „Ja . . . aber wieso“ „Später!“, unterbrach er sie. „ Es freut mich, dass dir das Zimmer gefällt. Dieses ist mein eigentliches Schlafgemach, aber da du schon jetzt und so unerwartet bei uns aufgetaucht bist, hatte meine Hausfrau Ellis nicht genug Zeit, dir ein eigenes Zimmer einzurichten.“, sagte er etwas bedrückt. Bei diesen Worten starrte Isabel ihn geistesabwesend in die Augen. Sie nahm einen Ausdruck in ihnen wahr, der sie zutiefst erschreckte. ANGST. Aber diese Angst war auch gleich wieder verschwunden und es war wieder dieser Ausdruck von Gutmütigkeit der sie so beeindruckte. „Na ja, jedenfalls“, sprach Culain weiter „wollte ich dich um einen Gefallen bitten. Wäre es schlimm wenn ich mit in meinen Bett schlafen könnte, das Sofa ist nämlich total unbequem.“ In seinen Augen spiegelte sich eine Art Scheue aber seine Stimme klang voller Freude. „Entschuldige wenn ich . . .“, fing Isabel an aber Culain unterbrach sie ein weiteres Mal „Nein, bitte entschuldige mich. Das war eine törichte Frage von mir. Natürlich kann ich auch wei-“, diesmal war es an Isabel ihn zu unterbrechen. „Nein, nein ist schon gut. Ist ja schließlich dein Bett und es wäre“, Culain wollte sie unterbrechen, aber Isabel gab ihn mit einem Handzeichen zu verstehen, dass sie sich diesmal nicht unterbrechen ließ. „unverschämt von mir, wenn ich ein so großes Bett ganz allein für mich haben würde. Aber erst einmal einen ganz andere Frage. Wie hat diese Frau . . .“ „Ellis“ „ ja. . . Ellis, wie hat sie das so schnell mit meinem Bein hinbekommen?“, fragte sie ihn, sonst wäre sie wahrscheinlich voller Neugierde gestorben. „ Mit Magie, wie denn sonst?“, antwortete er mit fester Stimme. „Mit Magie?! Sag mal willst du mich auf den Arm nehmen?“, platzte es aus Isabel heraus. Sie hätte es aber am liebsten gleich wieder zurückgenommen, als sie sah wie sehr ihre Worte Culain verletzten. Der Elbe stand langsam von seinem Stuhl auf. Er lief immer wieder dieselbe Strecke hin und her. „Also“, murmelte er so leise, dass Isabel sich sehr anstrengen musste, damit sie es verstand. „ist die Magie aus der Menschenwelt fast verschwunden.“ Nach diesen Worten brach der Elbe ohne Vorwarnung zusammen.



Isabel saß auf dem Bett, aber sie war nicht mehr alleine wie die Nächte davor, sondern der immer noch nicht aufgewachte Elbe lag neben ihr. Culain lag jetzt schon eine kleine Ewigkeit so da. Der Mond war schon wieder über seinen höchsten Stand hinaus, was bedeuten musste das Mitternacht schon vorbei war. Isabel hatte bis jetzt noch kein Auge zugemacht denn sie musste immer wieder auf den Elben neben ihr blicken.
Culain hatte sich während der ganzen Zeit nicht einmal bewegt, nur das heben und senken seines Brustkorbes lies noch darauf schließen, das er lebt. Seine Haut hatte etwas unbeschreiblich Glasiges an sich. Isabel machte sich schreckliche Vorwürfe. Sie verstand es nicht, was sie fühlte aber es war nicht nur ein leichter Schmerz. Immer wenn sie Culain sah wurde ihr ganz weich ums Herz und jetzt, wenn er hier so dalag hatte sie einfach nur Angst um ihn. Ellis hatte ihr zwar versichert, als sie Culain untersucht hatte, dass das ganze nichts mit ihr zu tun hatte, aber in ihrem Inneren ahnte sie etwas ganz anderes. Sie dachte immer wieder an das Gespräch mit Culain, welches sie hatten, zurück. Ihr war nichts aufgefallen. Nicht einmal ein Anzeichen, das sie hätte vorwarnen können! „Aber was habe ich nur falsches gesagt? Was hat Culain nur so schwer getroffen, das er jetzt so hier auf dem Bett liegt?“, waren immer wieder ihre Gedanken. Dem Mond nach zu urteilen, musste es weit nach Mitternacht sein. Auf der Stirn des Elben bildeten sich langsam Schweißperlen aber er war immer noch leichenfahl. Zum Glück hatte Ellis keine Hand mehr frei, für die Schüssel mit dem kalten, klaren Wasser, als sie die restlichen Sachen aus dem Zimmer räumte. Isabel stand auf, riss sich ein Stück von ihrem Ärmel ab und tunkte es in das Wasser. Nachdem sich der Stoff richtig voll gesogen hatte, kehrte sie an Culains Seite zurück und setzte sich wieder auf das Bett. Liebevoll und sehr geschickt wischte sie immer wieder die Stirn, um sie so zu kühlen und um den Schweiß abzuwischen. Irgendwann musste sie dann doch auf Culains Brust eingeschlafen sein, denn sie merkte nicht mehr das Lächeln auf seinen Lippen. In dieser Nacht hatte Isabel einen unruhigen Schlaf der von Abträumen begleitet wurde.

Als sie nachmittags wieder aufwachte, lag sie, nicht so wie sie eingeschlafen sein musste, auf Culains Brust, sondern allein und bis auf die Unterwäsche entkleidet auf ihrer Seite in dem Bett. Von dem Elben war jede Spur verschwunden. Sie dachte erst, dass alles ein schlechter Traum gewesen sein, als ihr aber klar wurde, dass dem nicht so war sprang sie mit einem Satz aus dem Bett und verließ das Zimmer schnellen Schrittes in Richtung Aufenthaltsraum. Das sie noch immer nur ihre Unterhöschen anhatte realisierte sie aber da noch nicht.
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