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Gedanken über die Menschheit Eigenwerk
von Einsamer_Wolf aus der Kategorie Freier Text - Menschen, Gesellschaft

Standard-Verzeichnis
Primärverzeichnis von Einsamer_Wolf
Erstellt:    18.03.2007 03:05
Geändert: 19.03.2007 01:52
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Gehen wir das ganze doch erst einmal Evolutionär an.
Demnach ist der Mensch eine Weiterentwicklung der Affen. Darin zumindest sind sich die Evolutionsforscher (fast) alle einig. Wir sind weder besonders stark oder schnell, noch besitzen wir 'Geheimwaffen' (wie z.B. viele Schlangen mit ihrem Gift oder das Chamäleon mit seinem Tarnmechanismus). Was zeichnet uns also aus, bzw. wie konnten wir überhaupt in dem ('leicht' einseitig betrachtetem (1) ) Kontex des 'Survival of the Fittest' überleben?
Die Anrwort darauf ist (und auch da sind sich die Evolutionsforscher weitestgehend einig) unser Improvisationstalent und unsere Lernfähigkeit, kurz unsere Intelligenz.
Wir haben Werkzeuge aus Steinen hergestellt, das Feuer gezähmt, Hütten gebaut, Agrarkultur erfunden usw. - bis hin zu unseren heutigen Errungenschaften (ob gut oder schlecht).
Die Menschheit, als ganzes, hat also überlebt, indem sie anfangs gelernt hat sich ihrer Umwelt anzupassen und diese später ihren eigenen Bedürfnissen angepasst hat.
Somit folgt : Unsere Intelligenz ist also der Schlüssel zu unserem Überleben!'

Das Problem mit der Intelligenz ist allerdings, dass wir entscheiden müssen wofür wir sie einsetzen. Wir können damit Gutes aber auch Schlechtes bewirken. Es bleibt also uns überlassen wie wir sie einsetzen und wofür!
Besonders schwierig und wichtig ist diese Entscheidung in der heutigen Zeit. Vor noch nicht allzu langer Zeit mussten wir die Intelligenz für unser direktes Überleben aufwenden, die Frage wofür wir unsere Intelligenz verwenden sollten stellte sich also meist nicht. Zudem war das Konzept der Freizeit vor der Entwicklung der Maschinen auch weitgehend unbekannt.
Es ist kein Zufall, dass die Entwicklung des Individualismus (der Frage nach den eigenen Zielen und Werten) mit den Anfängen der Industrialisierung zusammenfiel, denn da hatten wir das erste mal Zeit über uns selbst eingehend nachzudenken (weil wir die Zeit dafür hatten, die sogenannte 'Freizeit').

Nun wird es schwierig, denn, sobald man sich (im Zuge des Individualismus) die Frage stellt 'Was will ich und wofür bin ich eigentlich da?', tut sich eine schwindelerregende Fülle möglicher Antworten auf.
Zudem kann es auch passieren, dass der einzelne Mensch den Blick für den Sinn dieser Frage verliert und sich irgendwann eine andere Frage stellt, nämlich die : 'Warum soll ich überhaupt darüber nachdenken?'.
Noch einmal : 'Unsere Intelligenz ist der Schlüssel zu unserem Überleben!'
Sie gibt uns die Möglichkeit bestehende Missstände zu erkennen, Strukturen ausfindig zu machen und diese in die Zukunft zu extrapolieren - wir haben also schon heute die Möglichkeit die Probleme von morgen zu erkennen und (indem wir heute tätig werden) diese zu beseitigen.
Wir können dafür bestimmte Strömungen in unserer Gesellschaft begünstigen und andere unterdrücken.

Das wiederum erfordert Einsatz und Kraft. Diese Kraft muss aus einer Quelle, meist einer bestimmten Form von Überzeugung (Ideologie oder Religion), kommen. Das bedeutet wiederum, dass man sich einer (oder mehrerer) bestimmten Sache(n) zuordnet, dafür einsteht und sich somit bezüglich seines Standpunktes für die anderen Menschen zu erkennen gibt.
Man gibt sich also eine Blöße und ist angreifbar und in diesem Sinn fordert es einen Kraftaufwand zu sagen : 'Hier stehe ich - ich kann nicht anders!'.

Sieht man sich heutzutage einmal um und hinterfragt den Sinn solcher Auswüchse der Intelligenz wie z.B. des Turbokapitalismus, der Atomwaffen, der Ursachen der Klimakatastrophe, des dritten Reiches uvam., erkennt man, dass dieser nicht auf lange Sicht auf die Sicherung der Existenz unserer Art ausgerichtet sein kann!
Die Intelligenz, die vormals unser Überleben gesichert hat, scheint sich also gegen uns gewandt zu haben. Haben wir hier also die Intelligenz als den 'Schuldigen' erkannt (denn es ist ja immer gut, wenn man jemand oder etwas anderem die Schuld geben kann)?
Offensichtlich nicht, denn wir Menschen sind diejenigen, welche die Intelligenz praktizieren und daraufhin die Möglichkeit haben zu entscheiden wofür wir diese Einsetzen - oder auch nicht.

Wir (als Menschheit) haben uns also alles selbst zuzuschreiben!
Wir können die Intelligenz auch nicht einfach wegwerfen und plötzlich beschliessen nicht mehr Intelligent zu sein, diese Tür haben wir mit unserer Geburt aufgestossen und sie lässt sich (von einigen unglücklichen Umständen abgesehen) nicht mehr schliessen.
Was also damit anfangen?

Viele Menschen beschliessen an diesem Punkt das Denken anderen zu überlassen, sie fangen an sich abzulenken und/oder Argumente dafür zu entwickeln, dass man sie nicht mehr braucht (Man kann ja sowieso nichts ändern, nicht wahr!?) und/oder sich einzureden das es sie nie gegeben hat (Eigentlich sind wir ja immernoch Tiere, oder!?).
Dies ist der einfachere Weg!
Dabei übersehen sie allerdings das Offensichtliche!

Der schwierigere ist, die Möglichkeiten zu erkennen, sich ihnen zu stellen und so zu handeln wie man es für richtig und gut für alle hält.
Es gibt ein schönes, englisches Sprichwort, dass diesen Umstand und dessen Schwierigkeit sehr gut umschreibt : 'There are three kind of Men : 1) Those who make things happen, 2) those who watch things happen, 3) and those who wonder what happened!'
Aber alle drei 'Arten' von Menschen sind (oder waren einmal) intelligente Lebewesen und tragen gleichermaßen Verantwortung für das was ist und sein wird!
Schön ist in diesem Sinn auch der Satz : 'Mich trifft keine Schuld, ich habe ja nichts getan!' - Toll!

Aber wie wärs damit : Jeder Einzelnebegreift sich als Individuum in dem Sinn, dass jeder aufgrund seiner Erfahrungen und Fähigkeiten eigene Entscheidungsmöglichkeiten hat - begreift somit seine Wichtigkeit für die Gesellschaft und versteckt sich nicht (mehr) hinter irgendwelchen Pseudoargumenten einfach nur weil es bequem und einfach ist!
Auch dafür gibt es ein schönes, diesmal deutsches, Sprichwort : 'Gott, gib mir den Mut die Dinge zu ändern die ich beeinflussen kann, die Kraft die Dinge zu akzeptieren die ich nicht ändern kann und die Weisheit zwischen beidem zu Unterscheiden' (frei Zitiert)!

Die Menschheit bezieht ihre Stärken und Schwächen aus den einzelnen Individuen (vergleichbar mit einem Ameisenstaat mit seinen Arbeitern, Kriegern, der Königin usw.). Sie ist also (grob gesagt) so Stark wie ihr schwächstes Glied!
Das Individuum geht also keineswegs in der Masse der Menschen unter - die Masse besteht eher aus den einzelnen Individuen.
Denke Global (also an alle und alles) und handle lokal (also in deinem Umfeld) wäre schon eine gute Antwort auf die Frage 'Wer bin ich und, zum Kukuck, was soll das alles?'!
Damit hätten wir das Ziel und die Wichtigkeit des Individuums und seine Bedeutung für die Masse (die Frage nach dem 'Was') schon ausgemacht, nun muss jeder Einzelne 'nur' noch überlegen, wie man das umsetzt - daran kommen wir alle, ob wir wollen oder nicht, nicht vorbei!

Anhand dieser evolutionären Betrachtungen der Existenz der menschlichen Rasse habe ich für mich eine grobe Vorstellung von den Termini 'Gut' und 'Böse' entwickelt.
Alles was zur weiteren Existenz und zum Überleben der Menschheit und somit zum Überleben des einzelnen Individuums und dessen Entwicklung beiträgt definiere ich erst einmal a priori als gut.
Dann bleibt aber immernoch die Frage nach dem 'Wie' - wie setze ich das um und wie wollen wir weiterleben?
Die letzte Frage wird (hoffentlich) jeder beantworten mit : 'Ich möchte nicht leiden sondern in Freude und Wohlstand weiterleben!'.
Wohlgemerkt : Jeder will das, also auch dein Nächster und über-Nächster und auch unsere Kinder und deren Kinder usw. ... !
Tragen wir also eine gewisse Mitschuld, sobald schon ein einziger Mensch leidet?
Das wäre wohl etwas zu viel verlangt - leider leidet derzeit nicht nur ein einziger Mensch, ganze Bevölkerung leiden und Sterben an Hunger, Kriegen, Umweltverschmutzungen uvam.!
Daran tragen wir (gerade die Menschen der ersten Welt) eine klare Mitschuld!

Wir selbst (die Menschen der ersten Welt) haben auch nicht mehr allzu lange Zeit!
Wenn wir nicht bald unsere Aufgaben und unsere Mitschuld bergreifen und auf lange Sicht für das Wohl Aller Sorge tragen, werden uns die Menschen der dritten Welt (mit Recht) die Türen einrennen; wir werden weiterhin Lebensqualität dadurch verlieren, dass wir immer mehr Nautrkatastrophen, Ressourcenkonflikten und Terror ausgesetzt werden; wir werden unter grassierendem Egoismus leiden, weil immer weniger Menschen die Kraft aufbringen können das Leben zu sehen wie es ist und immer mehr nur noch auf sich selbst bedacht sind - ja wenn nicht sogar irgendwann jemand auf die wahnsinnige Idee kommt auf den sprichwörtlichen roten Knopf zu drücken um die Erde gleich mehrfach zu vernichten!
Diese, doch recht düsteren, Zukunftsaussichten sind leider keine Spinnerei - ich habe lange mit mir selbst gehadert ob die Umstände wirklich so sind oder ob ich es mir nur einbilde - vielleicht weil ich pessimistisch veranlagt bin und gern schimpfe und mich beklage.
Leider habe ich feststellen müssen : 'Ich bin ein Realist - so ein Mist!'

All diese Gedanken sind nicht neu, sie wurden schon vorher von vielen anderen Leuten gedacht, niedergeschrieben, vertont und publiziert (2) - und nicht beachtet (weil es natürlich unagenehm ist) - und ich befürchte auch diesem Buch wird es so ergehen!
In letzter Instanz bin ich aber nun klar im Vorteil, nicht nur weil ich dieses Buch geschrieben habe, kann ich, wenn es denn irgendwann zu spät ist, sagen : 'Ich habe es euch ja gesagt, aber ihr habt bestenfalls nicht zugehört, schlimmstenfalls habt ihr mich sogar verspottet, verurteilt und dann verstossen!'!

Ich bin mir darüber bewusst, dass meine Generation die Entscheidende ist, wir entscheiden über den Fortgang der Menschheit(sgeschichte) und werden, am Ende unseres Lebens, mit großer Sicherheit sagen können wie und ob es die nächsten tausend Jahre weitergeht.
Wenn die Menschheit sich nicht ändert, so hat sie es (so hart das auch kloingen mag) nicht verdient zu überleben und darüber entscheide nicht ich, sondern das Ding, was wir Evolution nennen! Wir brauchen mehr Menschlichkeit, mehr Mitgefühl in unserem Leben!
Es hat somit auch keinen Sinn sich als Angehöriger einer Nation oder eines Kontinents zu verstehen.
Vielmehr sollten wir begreifen, dass wir, weil wir alle auf der Erde - unserer 'Mutter' - leben und (glücklicherweise) 'nur' diese eine haben, im gleichen Boot sitzen und uns deshalb als 'Erdenbürger' verstehen!

In diesem Sinn : Erdenbürger - packt es an, denn wir haben nicht mehr viel Zeit!





(1) : Darwin hatt mehrere Bücher zu dem Thema 'Evolution' geschrieben. Zur Zeit der Veröffentlichung seiner Bücher (der Kolonialzeit) waren allerdings nur die Bücher interessant, welche das Recht entsprechender Staaten auf Kolonialismus unterstützten (also das Recht das Stärkeren auf unterjochung der Schwächeren). In den anderen Büchern (welche nicht in das Zeitgeschehen passten) hebt er allerdings die Stärke der Gemeinschaft hervor und zeigt weiterhin, dass auch Zusammenarbeit/-existenz über ganze Rassengrenzen hinweg in der Natur existiert (sogenannte symbiotische Beziehungen).

(2) : Um nur einige Beispiele zu nennen - 'Die Globalisierungsfalle', der UN-Bericht 2007 zur Klimaveränderung, Sartre, Marx und Engels, Albert Einstein, Feyman, Ulrich Wickert, Hermann Hesse, Milgram, Schopenhauer, Angelika Schrobsdorff, Charls Darwin, Fanta4 "Der Krieger", Kant usw.
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