Der Schuster und der Kobold

Sitzt der alte Schustermeister                              Des Morgens – kaum dass er  erwacht

in der Werkstatt – rührt den Kleister.                    sich munter an die Arbeit macht.

Sorgsam  und mit viel Bedacht                             Donnerwetter- Mäusedreck

hämmert er bei Tag und Nacht.                            Nun  ist noch der Hammer weg !

Die besten Schuh – das weis ein jeder -               Zornig ist er rumgekraucht -

macht weit und breit der Meister Leder!                ein Schuster seinen Hammer braucht -                     

Drum der Königsohn  bestellt                                und der Prinz will  seine Schuh....

goldne Schuh für gutes Geld.                              .... da liegt der Hammer auf der Truh!

Gleich  will  er sein Werk  beginnen                    „ Potz  tausend !“ ruft der Meister aus,

und der Alte stapft von hinnen                              " Ein Kobold  sitzt in meinem Haus !“

sucht das feinste Leder aus –                               Doch Meister Leder weise ist

Doch was ist das?  Potz, ei der Daus!                 und ersinnt sich eine List:

                                                                                  .

Es  poltert in des Schusters Klause                      Still und heimlich  streicht der Meister

als dass ein wilder Sturmwind brause !                auf die Leisten  fein den Kleister.

Meister Leder eilt nach vorn                                  Stellt  s’ Nagelbüchslein noch dazu

und es packt ihn heller Zorn !                                und versteckt sich bei der Truh.

Auf dem Boden  rings umher                                Hei, da tönt ein Wehgeschrei

lieget alles kreuz und quer.                                   Kobold  klebt am Kleisterbrei !

Nach Nägeln, Schnallen , Lederflicken                 Und Meister Leder in bester Ruh

muss unser Meister sich nun bücken:                   schustert Königs goldne Schuh.

Als mühsam Ordnung er gemacht                        Trägt die Schuh  zur Stadt hinaus

ist es grade Mitternacht.                                        Vielleicht sogar  vor dieses Haus.

Ins Bette  legt er sich zur Ruh                               bist du gar der Königsohn.                                   

SchlieBt die müden Augen zu..                             und goldne Schuhe warten schon!

                                                                               Ziehst  sie an, wenn s’ dir gefällt

                                                                               Wanderst in die weite Welt